Zertifizierung von Biokraftstoffen nach der Biokraft-NachV – Ein alternativer Absatzmarkt für Biogas/Biomethan

Immer noch ist es gängige Praxis, Biogas direkt auf dem Gelände der Erzeugungsanlage mittels KWK-Anlagen zur Strom- und Wärmegewinnung zu nutzen. Nur auf etwa 114 [1] der über 7.000 Biogaserzeugungsanlagen, die derzeit in Deutschland betrieben werden, wird das Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und in Form von Biomethan in das Erdgasnetz eingespeist. Das eingespeiste Biomethan kann so an anderer Stelle wieder dem Erdgasnetz entnommen und hocheffizient im KWK- oder Heizungsbereich eingesetzt werden. Eine weitere Verwertungsmöglichkeit für aufbereitetes Biomethan ist die Verwendung als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge. Von den rund 900 Erdgastankstellen in Deutschland wird bereits an knapp 230 Tankstellen Biomethan in unterschiedlicher Höhe dem Erdgas hinzugefügt. An insgesamt etwas mehr als 76 Tankstellen wird sogar reines Biomethan angeboten [2]. Der Einsatz von Biomethan als Kraftstoff stellt somit unter den verschiedenen Verwertungskonzepten für Biogas eine kleine Nische dar. Vielen Betreibern von Biogaserzeugungsanlagen oder Erdgastankstellen sind die Vorgaben, welche sich aus der Nutzung von Biomethan als Kraftstoff ergeben, nicht oder nur teilweise bekannt. Hieraus ergeben sich Unsicherheiten bei der Umsetzung eines solchen Projektes. Im Folgenden sollen die Vorgaben erläutert werden.