Beitrag der urbanen Räume zur Linderung der weltweiten Wasserkrise: Notwendigkeiten und Spielräume

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05399_2009_07-08_03
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Der Vergleich einer urbanisierten Oase (Figuig in Marokko) mit einer Großstadt in den gemäßigten Zonen (Berlin), zeigt, dass es sich bei der so genannten Wasserkrise eher um Anpassungskrisen bei zunehmender Bevölkerung handelt. Der Anpassungsdruck ergibt sich aus dem Wasserbedarf der Menschen, der durch die Zahlenreihe 3-20-150-200-1000-4000 Liter am Tag je Erdenbewohner charakterisiert ist (Wasser zum Trinken - zur Abwehr von Seuchen - Wasserversorgung - Landschaftswasser- Wasser für Industrie und Wärmekraftwerke - Wasser für Lebensmittel aus der Landwirtschaft). Aus der Metapher "virtuelles Wasser" für das industrielle und landwirtschaftliche Produktionswasser (immerhin 93 % des Wasserbedarfs) lässt sich aber kein Konzept zum nachhaltigen Umgang mit Wasser ableiten. Hierzu sind weitere Begriffe erforderlich, wie Menschenrecht auf Wasser; Wasserverfügbarkeit; Entnahme und Nutzung (an Stelle von Verbrauch); klimatische Wasserbilanz, Kreislaufanteil der Nutzung, integriertes Wasserressourcen Management (IWRM) und "urbane Landwirtschaft". Außer den Begrifflichkeiten werden die Spielräume der urbanen Bereiche zur Bewältigung der Anpassungskrise mit Hilfe der Technik, der Erhöhung der Kreislaufanteile, der geeigneten Wassersparmaßnahmen, der Kennzeichnung von Lebensmitteln und der Kooperation bei "urbaner Landwirtschaft" untersucht. Letztere veranschaulicht im erweiterten Sinne eine wünschenswerte enge Verflechtung urbaner und ländlicher Bereiche und die notwendige Verknüpfung von Stadt- und Landschaftsplanung, einschließlich eines hohen Kreislaufanteils der Wassernutzung und an den Küsten eine Ergänzung der Wasserverfügbarkeit durch Meerwasserentsalzung. Erst durch Verknüpfung mehrerer Maßnahmen, als IWRM bezeichnet, wird die Anpassungskrise zu meistern sein. Die Wortwahl Nutzung statt Verbrauch (nutzen - nicht verschwenden) und Erhöhung des Kreislaufanteils statt Wiederverwendung von Abwasser stärkt die Akzeptanz der notwendigen Anpassungsmaßnahmen und damit die Kreativität.
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Autoren Andreas Grohmann
Erscheinungsdatum 08.07.2009
Format PDF
Zeitschrift gwf - Wasser|Abwasser - Ausgabe 07-08 2009
Verlag DIV Deutscher Industrieverlag GmbH
Sprache Deutsch
Seitenzahl 11
Titel Beitrag der urbanen Räume zur Linderung der weltweiten Wasserkrise: Notwendigkeiten und Spielräume
Beschreibung Der Vergleich einer urbanisierten Oase (Figuig in Marokko) mit einer Großstadt in den gemäßigten Zonen (Berlin), zeigt, dass es sich bei der so genannten Wasserkrise eher um Anpassungskrisen bei zunehmender Bevölkerung handelt. Der Anpassungsdruck ergibt sich aus dem Wasserbedarf der Menschen, der durch die Zahlenreihe 3-20-150-200-1000-4000 Liter am Tag je Erdenbewohner charakterisiert ist (Wasser zum Trinken - zur Abwehr von Seuchen - Wasserversorgung - Landschaftswasser- Wasser für Industrie und Wärmekraftwerke - Wasser für Lebensmittel aus der Landwirtschaft). Aus der Metapher "virtuelles Wasser" für das industrielle und landwirtschaftliche Produktionswasser (immerhin 93 % des Wasserbedarfs) lässt sich aber kein Konzept zum nachhaltigen Umgang mit Wasser ableiten. Hierzu sind weitere Begriffe erforderlich, wie Menschenrecht auf Wasser; Wasserverfügbarkeit; Entnahme und Nutzung (an Stelle von Verbrauch); klimatische Wasserbilanz, Kreislaufanteil der Nutzung, integriertes Wasserressourcen Management (IWRM) und "urbane Landwirtschaft". Außer den Begrifflichkeiten werden die Spielräume der urbanen Bereiche zur Bewältigung der Anpassungskrise mit Hilfe der Technik, der Erhöhung der Kreislaufanteile, der geeigneten Wassersparmaßnahmen, der Kennzeichnung von Lebensmitteln und der Kooperation bei "urbaner Landwirtschaft" untersucht. Letztere veranschaulicht im erweiterten Sinne eine wünschenswerte enge Verflechtung urbaner und ländlicher Bereiche und die notwendige Verknüpfung von Stadt- und Landschaftsplanung, einschließlich eines hohen Kreislaufanteils der Wassernutzung und an den Küsten eine Ergänzung der Wasserverfügbarkeit durch Meerwasserentsalzung. Erst durch Verknüpfung mehrerer Maßnahmen, als IWRM bezeichnet, wird die Anpassungskrise zu meistern sein. Die Wortwahl Nutzung statt Verbrauch (nutzen - nicht verschwenden) und Erhöhung des Kreislaufanteils statt Wiederverwendung von Abwasser stärkt die Akzeptanz der notwendigen Anpassungsmaßnahmen und damit die Kreativität.
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