Konzeptionierung und ökonomische Evaluation eines nachgeschalteten PAK/UF-Verfahrens zur weitergehenden Abwasserreinigung
In den letzten Jahren hat weltweit das Bewusstsein und die Besorgnis über die Freisetzung von Spurenstoffen sowie antibiotikaresistenten Bakterien (ARB) und Genen (ARG) in die aquatische Umwelt zugenommen. Konventionelle Kläranlagen können weder Spuren- und Nährstoffe (Gesamtphosphor ≤ 0,2 mg/l) in ausreichendem Maß eliminieren noch ARB/ARG aus dem Abwasser abtrennen [1] [2]. Eine weitergehende Reduktion von Phosphor wird derzeit maßgeblich durch eine nachgeschaltete Flockungsfiltration erreicht [3]. Zur Elimination von Spurenstoffen werden entweder adsorptive Verfahren, durch den Einsatz von granulierter Aktivkohle (GAK) oder Pulveraktivkohle (PAK), oder oxidative Verfahren, mittels Ozons, eingesetzt. Um ARB/ARG aus dem gereinigten Abwasser zu eliminieren, wurden unterschiedliche Verfahren wie UV-Desinfektion oder eine Ozonung des Abwassers in Forschungsprojekten untersucht [4]. Die Microdyn-Nadir GmbH hat mit Unterstützung der Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) und in Zusammenarbeit mit der Hochschule Darmstadt (h_da) das nachgeschaltete PAK/UF-Verfahren (BIO-CEL® Activated Carbon) entwickelt, welches durch die Kombination von Pulveraktivkohle (PAK) mit einer Ultrafiltrationsmembran (UF) Spurenstoffe, Bakterien sowie Feststoffe aus dem Abwasser eliminieren kann. Durch die Dosierung von Fällmittel (FM) kann darüber hinaus eine weitergehende Phosphor-Reduktion bis weit unter zukünftig erwartete Grenzwerte realisiert werden. Ebenso bietet das Verfahren durch seine physikalische Barriere einen vielversprechenden Lösungsansatz zum Rückhalt von ARB/ARG.
Autoren | A. Merz, M. Werner, S. Krause |
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Erscheinungsdatum | 24.03.2021 |
Format | |
Verlag | Vulkan-Verlag GmbH |
Sprache | Deutsch |
Seitenzahl | 12 |
Titel | Konzeptionierung und ökonomische Evaluation eines nachgeschalteten PAK/UF-Verfahrens zur weitergehenden Abwasserreinigung |
Beschreibung | In den letzten Jahren hat weltweit das Bewusstsein und die Besorgnis über die Freisetzung von Spurenstoffen sowie antibiotikaresistenten Bakterien (ARB) und Genen (ARG) in die aquatische Umwelt zugenommen. Konventionelle Kläranlagen können weder Spuren- und Nährstoffe (Gesamtphosphor ≤ 0,2 mg/l) in ausreichendem Maß eliminieren noch ARB/ARG aus dem Abwasser abtrennen [1] [2]. Eine weitergehende Reduktion von Phosphor wird derzeit maßgeblich durch eine nachgeschaltete Flockungsfiltration erreicht [3]. Zur Elimination von Spurenstoffen werden entweder adsorptive Verfahren, durch den Einsatz von granulierter Aktivkohle (GAK) oder Pulveraktivkohle (PAK), oder oxidative Verfahren, mittels Ozons, eingesetzt. Um ARB/ARG aus dem gereinigten Abwasser zu eliminieren, wurden unterschiedliche Verfahren wie UV-Desinfektion oder eine Ozonung des Abwassers in Forschungsprojekten untersucht [4]. Die Microdyn-Nadir GmbH hat mit Unterstützung der Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) und in Zusammenarbeit mit der Hochschule Darmstadt (h_da) das nachgeschaltete PAK/UF-Verfahren (BIO-CEL® Activated Carbon) entwickelt, welches durch die Kombination von Pulveraktivkohle (PAK) mit einer Ultrafiltrationsmembran (UF) Spurenstoffe, Bakterien sowie Feststoffe aus dem Abwasser eliminieren kann. Durch die Dosierung von Fällmittel (FM) kann darüber hinaus eine weitergehende Phosphor-Reduktion bis weit unter zukünftig erwartete Grenzwerte realisiert werden. Ebenso bietet das Verfahren durch seine physikalische Barriere einen vielversprechenden Lösungsansatz zum Rückhalt von ARB/ARG. |