Weiterentwicklung der Schwammstadt zu einer komplementären Wasserversorgungsinfrastruktur

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05399_2021_11_02
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Die blau-grüne Schwammstadt ist eine Stadtentwicklungsrichtung, die große Potenziale aufweist, die Stadt im Klimawandel nicht nur aus wasserwirtschaftlicher Sicht weniger vulnerabel zu machen, sondern auch die Qualität des städtischen Lebens spürbar zu steigern. Die Regenwassernutzung wird im Schwammstadtkonzept als wichtiger Baustein mitgeführt, ist aber bis heute technisch nicht ausreichend ausgestaltet. Mit Blick auf zunehmende Trocken- und Hitzeperioden ist es für den Funktionserhalt der blau-grünen Infrastruktur unverzichtbar, eine aus der Schwammstadt selbst generierte komplementäre Wasserversorgungskomponente zu entwickeln und umzusetzen. Wenn diese Versorgungskomponente qualitätsgesichert weitere städtische Wasserbedarfe bedient, wird der wasserwirtschaftliche Dienstleistungsumfang der Schwammstadt sogar noch erhöht. Die Erkenntnisse aus zwei laufenden BMBF-finanzierten Verbundvorhaben zur innovativen Ausgestaltung von Schwammstädten legen den Grundstein für die Einführung eines 3-stufigen Multibarrierenprinzips. Der Gewinnung weitgehend unbelasteter Niederschläge (Barriere 1) folgen eine dezentrale und modulare Aufbereitung wie quartiersnahe Wassertankstellen und die Entwicklung lokaler Verteilungssysteme (Barriere 2), die eine anschließende zweckgetreue Nutzung des Wassers gestatten (Barriere 3). Ergänzend sind die bereits heute bestehenden digitalen Möglichkeiten des (Online-)Monitorings und echtzeitdatenbasierter Betriebsunterstützungssysteme umfassend zu nutzen. Das hier vorgestellte Konzept ist umsetzbar, wenn es gelingt, die blau-grüne mit der grauen Infrastruktur in synergetische Interaktion zu bringen und die oftmals weitreichenden Eingriffe zur urbanen Überflutungsvorsorge auch auf die lokale Bereitstellung von Wasser auszurichten. Ein qualitätsgesichertes und entgeltfähiges Wasserprodukt wäre nicht nur ein Upgrade der siedlungswasserwirtschaftlichen Dienstleistungen, sondern gestattet eine wahrnehmbare Entlastung des städtischen Haushalts und wäre damit sogar Grundlage eines Geschäftsmodells in der klimaangepassten Stadt.

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Autoren

Stephan Köster und Maike Beier

Erscheinungsdatum 27.11.2021
Format PDF
Verlag Vulkan-Verlag GmbH
Sprache Deutsch
Seitenzahl 12
Titel Weiterentwicklung der Schwammstadt zu einer komplementären Wasserversorgungsinfrastruktur
Beschreibung

Die blau-grüne Schwammstadt ist eine Stadtentwicklungsrichtung, die große Potenziale aufweist, die Stadt im Klimawandel nicht nur aus wasserwirtschaftlicher Sicht weniger vulnerabel zu machen, sondern auch die Qualität des städtischen Lebens spürbar zu steigern. Die Regenwassernutzung wird im Schwammstadtkonzept als wichtiger Baustein mitgeführt, ist aber bis heute technisch nicht ausreichend ausgestaltet. Mit Blick auf zunehmende Trocken- und Hitzeperioden ist es für den Funktionserhalt der blau-grünen Infrastruktur unverzichtbar, eine aus der Schwammstadt selbst generierte komplementäre Wasserversorgungskomponente zu entwickeln und umzusetzen. Wenn diese Versorgungskomponente qualitätsgesichert weitere städtische Wasserbedarfe bedient, wird der wasserwirtschaftliche Dienstleistungsumfang der Schwammstadt sogar noch erhöht. Die Erkenntnisse aus zwei laufenden BMBF-finanzierten Verbundvorhaben zur innovativen Ausgestaltung von Schwammstädten legen den Grundstein für die Einführung eines 3-stufigen Multibarrierenprinzips. Der Gewinnung weitgehend unbelasteter Niederschläge (Barriere 1) folgen eine dezentrale und modulare Aufbereitung wie quartiersnahe Wassertankstellen und die Entwicklung lokaler Verteilungssysteme (Barriere 2), die eine anschließende zweckgetreue Nutzung des Wassers gestatten (Barriere 3). Ergänzend sind die bereits heute bestehenden digitalen Möglichkeiten des (Online-)Monitorings und echtzeitdatenbasierter Betriebsunterstützungssysteme umfassend zu nutzen. Das hier vorgestellte Konzept ist umsetzbar, wenn es gelingt, die blau-grüne mit der grauen Infrastruktur in synergetische Interaktion zu bringen und die oftmals weitreichenden Eingriffe zur urbanen Überflutungsvorsorge auch auf die lokale Bereitstellung von Wasser auszurichten. Ein qualitätsgesichertes und entgeltfähiges Wasserprodukt wäre nicht nur ein Upgrade der siedlungswasserwirtschaftlichen Dienstleistungen, sondern gestattet eine wahrnehmbare Entlastung des städtischen Haushalts und wäre damit sogar Grundlage eines Geschäftsmodells in der klimaangepassten Stadt.

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